Unternehmensnachfolge geplant? So lässt sich der Unternehmenswert ermitteln

Realität und Wahrnehmung gehen in der Praxis nicht selten auseinander. Insbesondere lässt sich das bei Unternehmern beobachten, die ihren eigenen Betrieb mitunter über Jahre und Jahrzehnte aufgebaut beziehungsweise geführt haben, nun bei der geplanten Nachfolge aber dessen Wert überschätzen. Objektive Unternehmensbewertungsverfahren avancieren dann zur wichtigen Stütze.

Die Erwartungshaltung frühzeitig anpassen

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung und umfangreichen Expertise unter dem Dach der KENSINGTON M&A GmbH wissen wir um die Eigenheiten, die eine geplante Unternehmensnachfolge insbesondere bei bisher inhaber- und gründergeführten Unternehmen mit sich bringt. Wertabschläge, sowohl gegenüber den Schätzungen des bisherigen Inhabers als auch objektiver Bewertungsverfahren, sind nicht zwangsläufig eine Seltenheit.

Hier ist zu bedenken, dass insbesondere KMUs häufig stark an ihren Gründer/Inhaber gebunden sind und mit diesem assoziiert werden. Je stärker die bisherige Abhängigkeit, desto stärker könnte eine Abwertung im Zuge einer Unternehmensnachfolge sein. Typische Beispiele dafür gibt es reichlich: Wenn der bisherige Inhaber viele Aufgaben und Entscheidungen im Alleingang übernahm, jahrzehntelange Kontakte zu Geschäftspartnern und Kunden hält und folglich alle Prozesse im Unternehmen stark an diesen gekoppelt sind. Nachfolger und Investoren wissen um die Tatsache, dass der Betrieb damit seinen bis dato wichtigsten Teil verliert und nehmen unter Umständen Wertabschläge vor.

Verfahren und Methoden zur Unternehmensbewertung

Dennoch ist ein Unternehmenswert natürlich schon allein aufgrund der bewegten Kapitalsummen nicht zu schätzen, sondern transparent, fundiert und gemäß akzeptierter Bewertungsverfahren zu ermitteln. Hier gehen die verfügbaren Instrumente ebenfalls auseinander, weshalb in der Praxis nicht selten ein Bewertungs-Mix Anwendung findet, der sich auf mehrere Verfahren stützt und in der Folge Ergebnisse bestätigt oder Mittelwerte bildet.

Methoden zur Unternehmensbewertung sind unter anderem:

  • Substanzwertmethode (Bewertung der Substanz)
  • Ertragswertverfahren (Bewertung nach generierten und prognostizierten Gewinnen)
  • Mittelwertmethode (im Schweizer oder Stuttgarter Verfahren werden Ergebnisse der Substanz- und Ertragswertmethode zusammengeführt)
  • Vergleichswertverfahren (nur für bestimmte Unternehmungen mit vergleichbaren Daten geeignet, zum Beispiel Versicherungsagenturen)

Insbesondere Multiplikatorverfahren, bei denen Mittelwerte von Umsätzen und/oder Gewinn auf Basis vergangener Jahre ermittelt und mit Branchenwerten multipliziert werden, kommen häufiger bei kleinen Firmen zum Einsatz. Dennoch sind dies Ergebnisse, ebenso wie bei anderen Verfahren um den Kapitalertragszins zu diskontieren, welche unter anderem Abschläge und übernommene Risiken widerspiegeln.

Gesamtwirtschaftliche Situation berücksichtigen

Zwangsläufig sollten Inhaber bei den eigenen Planungen um die Unternehmensnachfolge weitere Faktoren wie die Konjunktur, Inflationsrate oder das Zinsniveau berücksichtigen. Andere äußere Umstände, wie zum Beispiel die Corona-Pandemie, können sich ebenfalls auf die Übernahmewilligkeit von Nachfolgekandidaten auswirken – wobei sich der M&A-Sektor unseren Erfahrungen nach während und nach der Pandemie als ausgesprochen resilient präsentierte. Lassen Sie sich von uns beraten.