Was muss ich bei der Standortwahl für mein neues Unternehmen/Investment beachten?

Ob bei einer Unternehmensübernahme und anschließenden Betriebsverlagerung oder nach Neugründung: Der Standort spielt für jedes Unternehmen und jede Branche eine Schlüsselrolle. Von großer Wichtigkeit ist hierbei, dass der Standort zum Unternehmen passt – und da gibt es durchaus erhebliche Unterschiede.

Unternehmensausrichtung prüfen und in die Standortwahl einbeziehen

Ein Industrieunternehmen mit B2B-Ausrichtung, das primär eigene Bauteile ins Ausland exportiert, ist in erster Linie auf eine exzellente Infrastruktur angewiesen – beispielsweise mit Nähe zu Autobahnen, dem öffentlichen Schienennetz oder einem Hafen.

Währenddessen spielt das für eine kleine Mode-Boutique keine Rolle. In diesem Fall ist primär auf Besucherströme vor Ort zu achten, weshalb diese Innenstadtlagen präferieren. Arztpraxen von niedergelassenen deutschen kassenärztlichen Medizinern müssen parallel dazu Vorgaben der Verteilungsschlüssel der Krankenkassen berücksichtigen, während ein Notar oder Rechtsanwalt neben dem Standort auch auf die Qualität der Immobilie zwecks der Außenwirkung achten wird.

Ein “exzellenter” Standort lässt sich also nicht branchenübergreifend pauschalisieren, sondern ist maßgeblich von der Ausrichtung des Unternehmens und dessen geschäftlichen Tätigkeiten abhängig.

Standortprognose berücksichtigen

Unternehmen und Investoren sollten nicht ausschließlich auf die Ist-Situation als Bestandsaufnahme achten, sondern auch das Standortpotenzial einbeziehen. Das gilt umso mehr, wenn die Geschäftsräume oder Industrieanlagen nicht gemietet werden, sondern zum Eigentum des Unternehmens zählen – und potenzielle Wertsteigerungen durch eine Standortverbesserung ebenso zu berücksichtigen sind, wie Wertminderungen durch einen Standortqualitätsverlust.

Außerdem gehören kurzfristige Pläne berücksichtigt: Plant die Stadt in den umliegenden Straßen ein längeres Bauvorhaben, kann das für Unternehmen, die auf kontinuierliche Besucherströme angewiesen sind, ein erheblicher Nachteil sein.

Was macht und wo ist der Wettbewerb?

Wer ein Ladengeschäft für Mode betreibt, möchte aus nachvollziehbaren Gründen nicht unbedingt zwischen drei Einkaufszentren und zehn weiteren Franchise-Läden großer Marken angesiedelt sein. Zudem gilt insbesondere da, wo die Nachfrage direkt zum Anbieter kommt, eine einfache Faustregel: Je größer, desto mehr Aufmerksamkeit erhält die Ladenfläche.

Es gilt also vorher zu kalkulieren: Wie viel Fläche kann sich das Unternehmen in Anbetracht der Gewinn- und Umsatzprognosen leisten, um selbst in konkurrenzstarken Gebieten einen anständigen “Anteil des Gesamtkuchens” zu erhalten? Eine gründliche Analyse der Wettbewerbssituation vor Ort beantwortet diese Frage.

Verfügbarkeit von Arbeitskräften

Selbst innerhalb einer Großstadt existieren erhebliche Unterschiede: In Trend- und Zentrumsvierteln lassen sich einfacher Mitarbeiter gewinnen als in Problemvierteln oder solchen weit außerhalb am Stadtrand. Manchmal ist eine Stadtrandlage dennoch vorteilhaft, beispielsweise für Industrieunternehmen. Währenddessen würde es für einen Fachanwalt schwieriger werden, Arbeitskräfte für ein Büro am äußeren Stadtrand zu gewinnen.

Relokalisierungen ins Ausland gehören ebenfalls berücksichtigt

Weitere harte und weiche Standortfaktoren, von der politischen Lage und Verfügbarkeit von Ressourcen/Rohstoffen über die Steuerlast und Subventionsmöglichkeiten bis hin zu staatlichen Auflagen und dem Gehaltsniveau gehören ebenso berücksichtigt. Unter Umständen könnte sich ein übernommenes Unternehmen durch eine Neuausrichtung in einer anderen Stadt, einem anderen Bundesland oder gar in einem anderen Land besser für die Zukunft aufstellen.

Die KENSINGTON M&A GmbH berät Sie gern zur Standortwahl, auch schon während einer Investitions- oder Übernahmeentscheidung: Kommen Sie auf uns zu!