Angebot & Nachfrage:

So beeinflussen Käufer- und Verkäufermarkt Unternehmenstransaktionen

Wie an jedem Kapitalmarkt und überall in der freien Wirtschaft, beeinflussen Angebot und Nachfrage in deutlicher Art und Weise die M&A-Branche und deren Aktivität. Das kann für einzelne Parteien ein Vor- oder Nachteil sein, je nachdem, auf welcher Seite sie stehen.

Es existiert ein Mehrangebot an Unternehmen: Investoren werden wählerischer

Käufer und Investoren sind bei einem Angebotsüberhang aus offensichtlichem Grund im Vorteil: Sie können aus mehreren Unternehmen, die aktuell zum Verkauf stehen, wählen. Das gibt Investoren einerseits mehr Verhandlungsmacht, andererseits spielt das bereits bei der Auswahl geeigneter Kauf- und Übernahmekandidaten eine Rolle.

Sofern das Angebot an zu verkaufenden Unternehmen die Nachfrage deutlich überschreitet, werden Investoren weitaus wählerischer. Sie befassen sich dann nicht selten mit mehreren Kandidaten für ihre Investition, denn wenn man schon die Auswahl hat, möchte man natürlich auch die bestmögliche Option und den größten Vorteil daraus ziehen.

Gleichermaßen achten Käufer noch intensiver auf Synergien: Was sich beispielsweise auf die Auswahl und Beurteilung zum Aufbau und der Unternehmensstruktur auswirkt. Die Performance des Unternehmens rückt stärker in den Fokus, ebenso immaterielle und materielle Werte oder beispielsweise gehaltenes intellektuelles Gut wie Patente.

Sofern ein Käufermarkt vorliegt, das Angebot also die Nachfrage überschreitet, werden Käufer in allen Facetten wählerischer. Sie wissen, dass sie eine großzügige Auswahl haben und ihr eigenes Kapital auf ideale Weise allokieren können – ohne fürchten zu müssen, gar keinen Übernahmekandidat zu finden.

Die zunehmende Digitalisierung hat Käufer dahingehend ebenso gestärkt, da ein Angebotsüberhang, durch die verschiedenen digitalen M&A-Plattformen und -Marktplätze, leichter zu identifizieren ist und andererseits kurze Wege/Zugriffsmöglichkeiten auf geeignete Kandidaten bestehen.

Wirtschaftliche Lage als weiterer prägender Faktor

Eine weitere Beobachtung, die wir bei der KENSINGTON M&A anhand unserer jahrelangen Erfahrung und dank unseres europaweit agierenden Teams machten: Aktuell werden vermehrt kleine Unternehmen zum Verkauf angeboten. Eigentümer dieser Firmen möchten, in Anbetracht des jüngst stark gestiegenen Zinsniveaus und damit steigender Refinanzierungs- und Investitionskosten, keine signifikanten Risiken mehr übernehmen – und sehen damit den Zeitpunkt für einen Exit gekommen. Für finanzstarke, größere Unternehmen und Investoren ergeben sich dadurch Chancen für punktuelle und strategisch fokussierte Zukäufe.

Was charakterisiert einen Verkäufermarkt?

Dieser liegt dann vor, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt: Verkäufer können also wählerischer und auch wirtschaftlich fordernder auftreten. Sie wissen, dass es in einem Verkäufermarkt für Investoren, Unternehmen und Konzerne mitunter schwieriger ist, geeignete Übernahmen zu vollziehen. Aus diesem Grund werden eben diese Käufer weniger wählerisch als in einem Käufermarkt.

Für Eigentümer/Verkäufer lassen sich in einem Verkäufermarkt höhere Übernahmepreise durchsetzen. Käufer/Investoren sind hingegen vielfach gewillt, Unternehmen auch dann zu übernehmen, wenn sie diese selbst zwar nicht als ideal, aber immer noch als sehr gut erachten.