Unterschiede und Arten einer Unternehmensfusion – ein Überblick
Ein Zusammenschluss zweier (oder mehr) Unternehmen ist immer eine Unternehmensfusion – was aber nicht bedeutet, dass es dahingehend keine Unterschiede geben würde. Neben dem Zweck und der Art der Integration, ist auch zwischen den Arten einer Unternehmensfusion zu differenzieren.
Horizontale Fusion
Die horizontale Fusion lässt sich wohl am ehesten als „der Klassiker“ unter den Unternehmensfusionen bezeichnen. Dabei fusionieren zwei Unternehmen, die im identischen Geschäftsfeld sowie der gleichen Branche tätig sind. Ein einfaches Beispiel hierfür wäre eine hypothetische Fusion zwischen Mercedes-Benz und BMW.
Die Ziele solcher Fusionen sind mannigfaltig und reichen von einer Steigerung der ganzheitlichen Marktanteile bis hin zu Kosteneinsparungen, die sich durch Skaleneffekte und gegenseitige Überschneidungen in der Produktion ergeben. Gleichermaßen reduziert sich durch solch eine Unternehmensfusion auch immer der Wettbewerb innerhalb des Geschäftsfeldes, da fortan zwei ehemalige Wettbewerber gemeinsam agieren.
Vertikale Fusion
Bei der vertikalen Fusion verbinden sich zwei Unternehmen, die zwar innerhalb derselben Liefer- und Produktionskette tätig sind, aber dort nicht an exakt derselben Stelle. Ein Beispiel hierfür wäre ein Merger zwischen Mercedes-Benz und einem Automobilzulieferer wie Continental.
Solche Zusammenschlüsse zielen allen voran auf eine Optimierung der Lieferkette ab, da diese fortan zu größeren Teilen inhouse liegt – was die Effizienz, Wirtschaftlichkeit sowie zeitliche Abläufe gleichermaßen verbessern kann. Die Kosten entlang der Produktionskette lassen sich damit ebenfalls reduzieren, da das in der Produktionskette vorangestellte Unternehmen fortan tendenziell keine Marge mehr aufschlagen muss, da es gemeinsam mit dem Unternehmen später in der Kette agiert.
Weiterhin unterscheidet man bei der vertikalen Fusion entsprechend den Positionen in der Liefer- und Produktionskette:
- Upstream Merger wäre das genannte Beispiel zwischen Automobilhersteller und Zulieferer.
- Ein Downstream Merger liegt vor, wenn der Automobilhersteller mit einem Großabnehmer der Autos fusioniert, um so die eigene Absatzsicherheit zu steigern.
- Von einem Sidestep Merger spricht man, wenn beide Unternehmen innerhalb derselben Vertriebsstufe agieren, aber in einer anderen Region tätig sind.
Zirkuläre Fusion
Bei einer zirkulären Fusion stammen beide Unternehmen aus derselben Branche, vertreiben jeweils aber andere Produkte und Dienstleistungen. Ein Beispiel hierfür könnte zum Beispiel die Fusion zwischen einem Pharmahersteller mit einem Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln sein.
Zirkuläre Fusionen zielen meistens darauf ab das Produktportfolio unter dem fortan gemeinsamen Dach zu erweitern und damit mögliche Synergieeffekte zu nutzen. Das kann wiederum zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit führen und die Marke stärken. Dazu käme es beispielsweise, wenn der renommierte Pharmahersteller nach der Fusion mehr Nahrungsergänzungsmittel absetzt, da seine große Marke mitsamt deren Bekanntheit und Reputation kauffördernd wirkt.
Konglomeratfusion
Konglomerate sind Mischkonzerne, die in vielen verschiedenen Branchen und in unterschiedlichen Produktionsketten tätig sind. Beispiele für Konglomerate finden sich vermehrt in Japan, auch Walt Disney in den USA ist ein bekannter Mischkonzern. Synergieeffekte stehen da nicht im Vordergrund, stattdessen geht es primär um Diversifikation – Konglomerate können ein schwächelndes Geschäftsfeld leichter ausgleichen, da sie in mehreren Geschäftsfeldern tätig sind, die oft keine Überschneidungen zueinander haben.
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